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Frigosuisse AG - setzt neue Massstäbe in der Tiefkühllogistik
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Bericht Logistik und Fördertechnik Ausgabe Nr. 4

Freitag, 15. April 2016

Frigosuisse AG Mitarbeiter im Logistikzenter

KLAUS KOCH – Der unabhängige Logistikdienstleister für Frische,- und Tiefkühlprodukte verknüpft durch Innovation die Bedürfnisse der und schaft mit denMöglichkeiten der Supply Chain.

Ein Kühlhaus ist ein Lagerhaus, in dem künstlich eine Temperatur erzeugt wird, die üblicherweise unter der Umgebungstemperatur liegt. Die Innentemperatur ist dabei abhängig vom zu lagernden Gut, etwa um Lebensmittel zu konservieren, und Tiefkühlkost bei Minusgraden zu lagern. Somit wäre alles ganz einfach – wenn es denn so gemacht würde, wie vor mehr als hundert Jahren.

Die ersten Kühlhäuser waren so genannte Eiskeller, die im Winter mit grossen Eismengen, meist aus zugefrorenen Gewässern gefüllt wurden. Über den Sommer hinweg schmolzen sie langsam ab, was über längere Zeiträume hinweg die kühle Lagerung von Lebensmitteln und Getränken erlaubte.

Frigosuisse AG Mitarbeiter im Büro

Neue Kundenbedürfnisse ausloten: Marketing- und Vertriebs-Chef Roger Buschacher im Teamleiter-Gespräch.

Mit dem Aufkommen von Kompressionskältemaschinen, die mit Äther funktionierten, schritt das Geschäft mit der Kälte voran – obwohl Entwicklungen wie die von einem US-Amerikaner 1835 patentierte Äthereismaschine den kleinen Nachteil hatten, dass das Kältemittel mit Luftsauerstoff leicht entzündliche Peroxoide bildete. Die liessen die eine oder andere Installation explodieren.

Von solcherlei Missgeschick sind heutige Anlagen weit entfernt. Mindestens so weit, wie vom blossen Anbieten der Kühlleistung. Frigosuisse als schweizweit führende, unabhängige Dienstleisterin der temperaturgeführten Logistik betreibt an seinem zentralen Standort inMöhlin ein Top-Dienstleistungszentrum für Kühl- und Tiefkühllogistik und verfügt über 80 Jahre Erfahrung im Bereich Import, Lagerung, Handling und Distribution von gekühlten Produkten. Das beinhaltet die komplette Logistikabwicklung für Lebensmittel und Pharma Produkte, einschliesslich der Kommissionierung bis auf Einzelstückebene und Auslieferung mittels Feindistribution an die vom Kunden spezifizierten Endabladestellen. Die Kunden profitieren seit Jahren von der Verknüpfung der Frische- und Tiefkühllogistik. 2007 wurden mit einem automatisierten Hochregallager (HRL) und einer Sorteranlage die Kapazitäten verdoppelt, und 2012/2013 durch den Bau eines zweiten HRL noch einmal um 40 Prozent erweitert. Heute, erläutert Marketing- Chef Roger Buschacher, bewältigen die 90 Mitarbeitendenmithilfe der modernen Anlage und effizienten Kommissionierstrategien bis zu 1500 Paletten Gesamtwarenumschlag, 5000 Lieferscheinpositionen und bis zu 45000 Artikel-Einheiten pro Tag im TK-Bereich. Im Frische- Bereich gehen bis zu 1125 Liefereinheiten pro Tag über die Rampe. Der Weg der Ware wird bis ins Fahrzeug hinein per Handscanner dokumentiert. Im Rahmen kontinuierlicher Verbesserungen wurde die Liefergenauigkeit – zertifiziert nach ISO 9001, ISO 22000, IFS Logistic und «bio inspecta» – in zurückliegender Zeit auf 99,95 Prozent im Lagerbereich, im Transportbereich auf 99,50 Prozent optimiert.

Frigosuisse AG Mitarbeiter im Lager

Es gibt nicht nur einen, sondern möglicherweise auch noch viele andere Wege: Seit einigen Monaten wird verstärkt über Multi-Channel nachgedacht.

Frigosuisse ermöglicht Kunden damit im Sinne eines «one stop shop» das Outsourcing ihrer gesamten temperaturabhängigen Logistik an die Spezialisten in Möhlin. Wenn alles läuft wie vorgesehen, wird demnächst eine App-fähige 3 PL-Software hinzukommen, mit der Kunden die bei Frigosuisse eingelagerten Bestände auf dem Smartphone einsehen und damit ins IT-Zeitalter durchstarten können. Der Vertrieb hat ehrgeizige Pläne. «Wir wollen nicht nur auf demheutigen Stand der Informatik sein», erklärt Buschacher, «sondern auch auf das vorbereitet sein, was in Zukunft noch kommen könnte», wie beispielsweise die Logistik 4.0.

Roger Buschacher muss es wissen. Er kommt aus der Lebensmittelindustrie, ist gelernter Koch, und hatte auch in anderen Unternehmen der Branche schon die Verkaufsleitung inne. Er ist zudem sattelfest, was neue Medien und IT Technologien betrifft.

An der Seite von CEO Georg Burkhardt entwickelt Buschacher Lösungen, die individuell auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind. «Wir sind nahe beim Kunden », sagt Buschacher – und verweist auf die zugleich beratende Funktion für den Kunden. Eine wertvolle Zusatzleistung kann die Pufferfunktion zwischen Produktion und Handel sein, weil Frigosuisse die Zeitfenster auf Seiten des Kunden kennt. Zur engen Verzahnung mit der Logistik gehören der Import, die Vorholung und die Verzollung genauso, wie die Bündelung der eingelagerten Sortimente für verschiedene Kunden aus dem Gastro, Convenience- oder Retailbereich entlang der Transportroute durch vorausschauende Kommissionierung. Bei Bedarf wird der Lkw- Laderaum in unterschiedliche Temperaturzonen unterteilt. Frigosuisse bietet die schweizweite Distribution am Folgetag bei Bestellschluss um 16 Uhr. Wobei rund 90% der Waren bereits am Vormittag den Kunden zugestellt werden können.

Im TK-Lager selbst sucht man vergebens nach Eiszapfen, Pfützen an Wärme-, Isolierlücken und/oder Kältebrücken, wie sie anno dazumals bei manchem Betreiber aufgetreten sein mögen. Türen, Tore und Kältetechnik sind perfekt auf Nachhaltigkeit ausgelegt, Schnellschliess- Mechanismen minimieren Energieverluste. Leuchtstoffröhren wurden durch LED-Fluter ersetzt, die sich per Sensor einschalten. Zudem sind die neuen Lichtquellen energieärmer. Der Betreiber torpediert nicht mehr zwangsläufig die Kühltechnik, wenn ihm notwendigerweise beim Arbeiten ein Licht aufgeht.

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